Die Erste Genesis-Akte by Charles Grant

Autor:Charles Grant [Grant, Charles]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-08-31T00:00:00+00:00

Er brauchte nicht lang, dann hatte er ausgepackt und konnte die Hütte erkunden.

Der vordere Raum war schätzungsweise viereinhalb mal sechs Meter groß. Unter dem Fenster nach vorn stand ein rechteckiger Tisch aus Fichtenholz mit zwei Stühlen und dem Telefon, in der Ecke eine Stehlampe. Eine weitere Lampe hing über dem Tisch an einer Messingkette von der Decke. Die Wände bestanden aus schmucklosen Fichtenholzpaneelen. Das Bett verdiente, wie die Frau gesagt hatte, kaum den Vorsatz ›Doppel‹ und erstreckte sich von der rechten Wand bis knapp in die Mitte des Zimmers. Dem Bett gegenüber stand eine schmale Kommode an der Wand, neben ihr ein kurzer, stämmiger Tisch mit einem Fernsehgerät darauf. An der Rückseite befand sich eine weite Nische und führte zu zwei weiteren, viel kleineren Räumen: einem Badezimmer auf der rechten und einer Kochnische auf der linken Seite. Darin öffnete sich eine Tür zu einer nicht überdachten Terrasse und einem Parkplatz aus festgestampfter, kiesbestreuter Erde.

Nachdem Proctor die Toilette benutzt und sich am Waschtisch mit kaltem Wasser das Gesicht befeuchtet hatte, setzte er sich an den Tisch, atmete mehrmals tief durch und rief Lana an.

Als seine Büroleiterin hörte, was geschehen war, begann sie zu weinen.

RJ übernahm, und Proctor erteilte ihr Instruktionen, ohne ihr zu gestatten, Fragen zu stellen: Sie sollte zwei Teilzeitkräfte damit beauftragen, nach Connecticut zu fahren und alle Akten aus Blaines Gästehaus abzuholen, Kopien und Original gleichermaßen, das sei ihm egal, solange nur sämtliche Dokumente vorhanden seien, und es spiele auch keine Rolle, wie viele Fahrten dazu nötig sein würden. Doc sollte mit ihnen fahren und so viel Material wie nur möglich in den Computer bekommen. Für Blaine mußte ein exklusives Spesen- und Rechnungssystem eingerichtet werden. Vivian Chambers mußte kontaktiert und darüber informiert werden, wie die Dinge bei der Black-Oak-Agentur vonstatten gingen.

Dann sei ein Beerdigungsunternehmen anzurufen, um die nötigen Arrangements zur Überführung von Delanys Leiche zu treffen. Die Beerdigung könne warten, bis er und Taz zurückkämen.

Er wisse nicht, wie lange er in Kentucky bleiben würde. Der Boss werde eben zurückkommen, wenn er zurückkam.

Lana kam wieder an den Apparat, als Proctor ein Klopfen an der Tür hörte. »Es ist offen, Taz«, rief er.

Der junge Mann setzte sich auf die Bettkante und hörte schweigend zu.

»Bringen Sie den Mistkerl um«, befahl Lana voll kaltem Haß.

Proctor lächelte grimmig die Wand an. »Natürlich.«

»Aber häuten Sie ihn vorher!«

»Wenn Sie es so wollen.«

»Vergessen Sie's. Wenn Sie den Kerl haben, rufen Sie mich an, und ich schicke Chico vorbei, um ihn abzuholen. Dann mache ich es selbst.«

Daran hegte Proctor nicht den geringsten Zweifel, aber er unterbrach sie trotzdem und setzte sie kurz über Blaine ins Bild. Als die Büroleiterin ihn fragte, ob sie es also wagen könne, ihrem Mann einen neuen Anzug zu kaufen, lachte er laut und antwortete: »Wenn Sie wollen, sogar einen von Armani. Und dann erklären Sie Blaine, wieso Sie den edlen Zwirn auf Spesen abrechnen möchten.«

»Kein Problem, Proctor. Das kann ich im Schlaf.«

Zum Schluß sagte sie noch: »Kriegen Sie den Bastard, Proctor, fassen Sie ihn.«

Seufzend ließ er sich zusammensinken und rieb sich mit den Handballen die Augen.

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